Taiji

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Taiji, genauer Taijiquan, ist ein Angebot der Sporttherapie, das eine Alternative zu den „klassischen“ Sportangeboten wie Fußball oder Volleyball bietet. Es spricht Patienten aller Krankheitsbilder an. Das Angebot ist unabhängig vom Paragraphen, nach dem ein Patient untergebracht ist. Es handelt sich um ein zeitlich fortlaufendes Angebot mit maximal 8 Teilnehmern.

Die aus China stammenden Bewegungsformen transportieren neben den spezifischen Bewegungsqualitäten auch eine spezifische Denk- und Verhaltensweise, die dem Bewegungssystem innewohnt. Die Bewegungsqualitäten können mit ruhig, langsam, fließend und achtsam bezeichnet werden. Das zu Grunde liegende Denken ist auf dem philosophischen Konzept von Yin und Yang basiert. Hier geht es um die Integration von unterschiedlichen (gegensätzlichen) Kräften oder Haltungen. Taijiquan als Kampfkunst (quan: die Faust) fördert in Partnerübungen konstruktives Konfliktverhalten, da es nicht um Sieg und Niederlage, sondern um eine menschenfreundliche und lebensbejahende Grundhaltung geht. Das Ziel der Kampfkunst ist das „Nichtkämpfen“. Taiji gilt als „innere Kampfkunst“. Die äußeren Bewegungen dienen nicht primär der Selbstverteidigung oder eines Abwehrverhaltens, sondern inneren Prozessen wie Ruhe, Ausgewogenheit, Standfestigkeit oder Flexibilität. Die Achtsamkeit und Bewusstheit, mit denen den Übungen begegnet wird, fördern Konzentrationsfähigkeit und Spannungsregulation.

Eine große Bedeutung hat der Aspekt der Körperwahrnehmung. Durch die Langsamkeit der Bewegungen und die Häufigkeit an Bewegungswiederholungen wird eine intensive Auseinandersetzung mit dem Körper und somit mit sich selbst provoziert.

Im Gruppengeschehen können neue Patienten von den Erfahrungen der Fortgeschrittenen profitieren. Ein gegenseitiges Beobachten und Korrigieren ist ebenso Bestandteil der Übungsstunde wie das Formulieren von konstruktiver Kritik. Dadurch werden positive Impulse im Bereich des Sozialverhaltens gesetzt.