Das DBT-F ist ein störungsspezifisches Behandlungsprogramm, das sich an den Besonderheiten der stationären Straftäterbehandlung orientiert. Forensisch untergebrachte Patient*innen haben oftmals aufgrund ihrer Sozialisation bestimmte Fertigkeiten nicht entwickeln können, die für eine prosoziale Anpassung erforderlich sind.
Aggressives und gewalttätiges Verhalten kann als Ausdruck affektiver Regulationsstörung oder Impulsivität verstanden werden Diese Problematik wird häufig noch durch eine geringe Reflexionsfähigkeit sowie durch geringe kognitive, verbale und zwischenmenschliche Fertigkeiten gefördert. Diese Fertigkeiten können, u. a. im „Fertigkeiten-Training“ nach DBT-F vermittelt werden, um Alternativen zu den bisherigen selbst- und fremdgefährdenden Verhaltensmustern aufzuzeigen. Das Training beinhaltet Bausteine wie „Umgang mit Gefühlen“, „Stresstoleranz“, „zwischenmenschliche Fertigkeiten“, „Empathie“ und „Problemlösen“.
Grundlage der Verbesserung des emotionalen Erlebens und der Emotionsregulation ist die Entwicklung und Einübung einer „inneren Achtsamkeit“. Gruppensitzungen finden über einen Zeitraum von im Schnitt sechs Monaten wöchentlich à 90 Minuten statt. Ziel ist es, dass Patient*innen selbst Kontrolle über schwerwiegendes problematisches Verhalten gewinnen.