
Die Kunsttherapie ist eine handlungs- und ressourcenorientierte Form der Psychotherapie. Das künstlerische Arbeiten ist Medium des therapeutischen Prozesses. Therapeutisch wertvolle Stellen sind oft die Momente, bei denen Schwierigkeiten auftreten. Dann werden gemeinsam mit der Kunsttherapeutin Lösungsansätze gesucht und umgesetzt.
Hier sollen Patient*innen mit Hilfe künstlerischer Medien einen Zugang zum eigenen kreativen Potential finden, um es für einen notwendigen Entwicklungsprozess nutzbar zu machen.
Kunsttherapie bietet die Möglichkeit sich nonverbal auszudrücken, sie fördert die individuelle Ausdrucksform und stärkt das Selbstvertrauen. Sie ist eine kognitiv, aber auch sinnlich praktische Auseinandersetzung mit der Welt. Indem sich jemand künstlerisch betätigt, macht er sich wortwörtlich ein Bild von dem, was ihn interessiert, was ihn bewegt.
Gestalterische Prozesse und die Begegnung mit dem Material verbildlichen oft in anschaulicher Weise innere Zustände, Erfahrungen und Konflikte. Schwierigkeiten, die während eines Gestaltungsprozesses auftreten werden in Bezug zur Psychodynamik gesetzt und Veränderungsprozesse über die Gestaltung angeregt. Mit Begleitung und Unterstützung der Kunsttherapeutin können die Bilder modellhaft probierend verändert werden.
Angepasst an die individuellen Möglichkeiten eines oder einer Patient*in entwickelt die Kunsttherapeutin Schritt für Schritt ihre kunsttherapeutischen Interventionen. Das sind sowohl technisch-formale Hilfestellungen, um dem oder der Patient*in zum bestmöglichen Ausdruck seiner Gefühlswelt zu verhelfen, als auch Anregungen zur Reflektion des Malprozesses und des Bildinhalts.
Gestaltungstherapie ist eine prozess- und erlebnisorientierte Therapieform, die über den Einsatz künstlerischer Materialien (Farben, Ton, Gips, Holz, Stein etc.) die inneren, oft unbewussten Bilder und das Gefühlerleben sichtbar macht. Mit Hilfe der gestalterischen Mittel kann etwas mitgeteilt werden, was verbal so noch nicht zum Ausdruck gebracht werden kann. Durch die Wahl des Materials und Themas stellt der Patient etwas von sich dar, was ihm in diesem Moment wichtig erscheint. In der therapeutischen Arbeit hat das Gestalten einen besonderen Sinn. Es dient Zwecken der Wiederherstellung adäquater Ich-Funktionen, dem Bewusstmachen vor- oder unbewusster Erlebnisinhalte und deren Integration und ganz allgemein dem Wecken schöpferischer Kräfte, wie Spontanität, Originalität, Offenheit und Flexibilität.